Der „Goldturner“ Fabian Hambüchen ist ein ehemaliger deutscher Kunstturner. Seine größten Erfolge errang er am Reck mit dem Olympiasieg 2016 und dem Weltmeistertitel 2007 sowie dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking und der Silbermedaille 2012 in London.
Er trägt zahlreiche Auszeichnungen wie beispielsweise Sportler des Jahres 2007 und 2016 und ist Speaker und Buchautor.
Hier lesen Sie den neuesten Auszug des Interviews:
Carmen Uth:
Hinsichtlich Zielen, wenn Sie an Ihre Ziele denken und wenn Sie an Emotionen denken, sehen Sie da eine Verbindung und wenn ja, welche?
Fabian Hambüchen:
Also, das Ziel war ja bei mir als Sportler immer Olympia Sieger zu werden. Das kam durch eine Emotion letztendlich. Nämlich, ich habe 1996 die Olympischen Spiele am Fernseher verfolgt und habe gesehen, wie damals ein Deutscher Landsmann Olympia Sieger am Reck geworden ist. Ich habe riesig gefreut und aus der Emotion heraus hat sich da mein Traum ergeben. Weil ich gesagt habe, ich möchte als Sportler auch mal dahin und ich möchte auch gewinnen. Also in so fern hat das schon eine ganz enge Bindung meiner Meinung nach. Vor allem, ich mache seit fünfzehn Jahren Mentaltraining und da haben wir auch viel probiert, die Emotionen halt positiv zu nutzen einfach. Separat zu sehen, Emotion und Ziel, sage ich, macht eigentlich wenig Sinn. Man kann nämlich von beiden profitieren und beides füreinander nutzen. Und selbst, sagen wir mal negative Emotionen, haben wir probiert in positive Energie umzuwandeln, um die dann wieder mitzunehmen, für das Leben für den Sport, egal was es ist. Auch im Privatleben hat man immer wieder Situationen wo man emotional wird, oder wo es auch mal einem einfach schwer fällt da wirklich wieder raus zukommen. Da Trost herausziehen und daraus wieder neue Motivation zu schöpfen, neue Ziele sich zu stecken. Das ist die große Kunst meiner Meinung nach. Und da habe ich viel in den letzten fünfzehn Jahren gelernt, halt meine Emotionen egal wie sie kommen, irgendwie positiv dann zu nutzen.
Carmen Uth:
Top. Dass Sie da jemanden an der Hand haben, der Sie durch diese Ebene führt und Ihnen diese Sichtweisen und diese Art und Weise mit Emotionen umzugehen vermittelte. Das finde ich ganz großartig. Klasse.
Fabian Hambüchen:
Dankeschön. Ja, ich halte auch Vorträge in dem Bereich in dem Mentalen Bereich. Und wie gesagt, es läuft viel über Emotionen. Das kann man nicht abschlagen. Man kann es wirklich gut nutzen.
Carmen Uth:
Was bedeutet für Sie das Thema Bedürfnis und wie gehen Sie mit Ihren Bedürfnissen um?
Fabian Hambüchen:
Bedürfnisse hat jeder von uns, irgendwo. Egal in welche Richtung das nachher geht. Und wichtig ist da natürlich, zu probieren denen ein Stück weit nachzukommen, aber halt gleichzeitig zu überlegen ob das realistisch ist. Oder ob da jetzt einfach irgendwelche Illusionen sind oder Bedürfnisse, die auf sonst welchen Fantasien basieren, letztendlich. Sondern, ich bin dann einer der probiert immer sehr realistisch zu bleiben und zu überlegen, was ist möglich und was ist nicht möglich. Und deswegen, insofern sehe ich Bedürfnisse komplett als was natürliches, bei jedem Menschen oder auch bei Tieren ist es ja auch so. Da sind wir ja nicht so weit entfernt und insofern, bin ich der Meinung, gehört ganz klar dazu. Aber man muss halt einfach in der Hinsicht, auch ein bisschen nüchtern das Ganze betrachten und überlegen, was ist realistisch oder was ist vielleicht jetzt einfach nur irgendein eine übertriebene Vorstellung.
Finden Sie hier die weiteren Interview-Parts mit Fabian Hambüchen:
Unser Dankeschön
Danke an das freundliche Team von Vitesse Kaercher, das diesen EmoTalk© Podcast möglich gemacht hat.
Ein herzliches Dankeschön an Annette Weber-Ben Ammar von WeberBenAmmar PR. Beim Sport Presseball 2017, bei der auch Fabian Hambüchen auf der Gästeliste war, führte sie die Preisverleihung durch.
Und ebenfalls ein herzliches Dankeschön an Ulrike Corneliussen von
metropress presseagentur.