Im dritten Teil des EmoTalk® mit Schauspielerin Jutta Speidel berichtet sie von der Entstehung ihres Vereins “Horizont”.
Thematisiert wird außerdem auch, dass Kinder oftmals “in die falsche Welt” hineingeboren werden.
Jutta Speidel ist eine deutsche Schauspielerin, die bereits mit 15 Jahren ihre erste Filmrolle erhielt. Ihre Beliebtheit zeigt sich auch durch zahlreiche Auszeichnungen.
Für obdachlose Kinder und deren Mütter gründete sie 1997 die Initiative Horizont e. V., über die sie im EmoTalk© spricht.
Im Jahr 2003 wurde ihr für ihr Engagement der Martinsmantel der Radioredaktion des Sankt Michaelsbundes verliehen. 2005 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.
Hier lesen Sie den neuesten Auszug des Interviews:
Carmen Uth:
Was war denn so bei Ihnen der Trigger? Wie sind Sie auf dieses Thema gekommen?
Jutta Speidel:
Sagen wir mal so. Ich habe sehr viele Jahre für andere Einrichtungen Geld gesammelt oder irgendwelche Aktionen gemacht. Sicherlich 20 Jahre. Und das, was mich wirklich traurig gemacht hat war, dass ich weil ich auch für große Organisationen das gemacht habe, dass ich niemals wirklich eingebunden war. Sie haben so gesagt, toll die Speidel, die ruft man an, die macht es uns schon. Und ich habe keinen Bezug gehabt. Ich hätte wahnsinnig gerne gesehen, was erreiche ich eigentlich mit meiner Hilfe. Ich hätte gerne erlebt, am eigenen Leib, dass sich irgendwas verbessert. Und es war nicht der Fall. Und so kam ich eigentlich mehr und mehr auf die Idee, ich habe nur so ein bisschen abgewartet, bis meine Kinder größer waren und habe da im Kleinen schon ein bisschen was gesammelt. Dann sind wir in diesen ersten Auffangstationen gegangen. Ich meine wir haben vor über 25 Jahre grauenhafte Unterbringungen gehabt. In diesen Containern, wo Familien in Blechcontainern gelebt haben. Erinnern Sie sich daran, also im München war das sicher nicht besser, wie in Stuttgart, oder so. Wo wir die ganzen Kindersachen mit – ich habe immer mit meinen Kindern Aktionen gemacht, und gesagt was braucht ihr noch und was brauchen wir nicht und was können wir abgeben. Und dann bin ich mit ihnen dahin gefahren. Ich habe gesagt, schaut mal wie die leben müssen. Um auch für sie ein Bewusstsein zu erreichen, was es eigentlich bedeutet in so einem schönen behüteten Zuhause aufzuwachsen. Und dadurch kam das. Ich habe dieses Elend gesehen. In diesen Containern, mit zu vielen afrikanischen Kindern, wo ich gesagt habe, mein Gott, was können die dafür. Was kann überhaupt ein Mensch dafür, wenn er am schlechten Platz geboren wird. An einem Hoffnungslosen Platz? Und was können wir dafür, dass wir an einen guten Platz geboren – also, wir haben nur ein wirklich Mazel Tov? gehabt. Was für ein Geschenk. Und das Geschenk muss man weitergeben.
Carmen Uth:
Ja. Sehe ich auch so. Sehr schön.
Finden Sie hier die weiteren Interview-Parts mit Jutta Speidel:
Unser Dankeschön
Für das Interview stellte das Le Meridien München die Räumlichkeiten statt. Ein herzliches Dankeschön ans Team für den sehr freundlichen Empfang und die sympathische, sehr zuvorkommende Unterstützung bei allen notwendigen Vorbereitungen
Ein herzliches Dankeschön an Annette Weber-Ben Ammar von WeberBenAmmar PR, die beim Sport Presseball 2017 die Preisverleihung durchführte. Dank dieser Veranstaltung, bei der auch Jutta Speidel auf der Gästeliste war, war dieses Interview möglich.
Und ebenfalls ein herzliches Dankeschön an Ulrike Corneliussen von
metropress presseagentur.