Annette Frier ist eine mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet Schauspielerin.
Ihre Laufbahn beschreibt die Stationen Theater, Comedy sowie Film und Fernsehen.
Hier lesen Sie den neuesten Auszug des Interviews:
Carmen Uth:
Wenn Sie in bestimmte kritische Situationen (Stress, Überforderung, Kritik, Konflikte) kommen, wie schaffen Sie es, sich zu sammeln und zu orientieren?Was war denn so bei Ihnen der Trigger? Wie sind Sie auf dieses Thema gekommen?
Annette Frier:
Ich versuche, mich auf das zu fokussieren, was meine Position ist und mich möglichst wenig ablenken zu lassen. Also eigentlich ist das immer wieder das Gleiche: Man atmet und bleibt durchlässig. Man schaut sich ein schlechtes Gefühl an, indem man es zulässt, es dann aber auch wieder verabschiedet.
Carmen Uth:
Welche Rolle spielen in so einer Situation dabei Ihre Bedürfnisse?
Annette Frier:
Die Bedürfniskultur ist in unserer Gesellschaft natürlich ganz klar Richtung besser, mehr, schneller, größer, weiter und höher. Und das sind Bedürfnisse, die geschürt werden, die sind auch gesellschaftlich anerkannt und deswegen hechten ihnen alle hinterher. Ich bin genau in diesem Gesellschaftsgerüst drin und ich weiß aber, dass das letztendlich relativ wenig mit meiner Person zu tun hat. Überhaupt mit einem Menschen zu tun hat, dass das also auch Dinge sind, die meistens zu nicht mehr Freude führen oder zu einem besseren Leben. Deswegen sind meine Ziele andere als dieses Direkte. Das ist wie Hunger haben. Dann hat man eigentlich Bock auf ein Schnitzel mit Fritten und dann ist es vielleicht das Mühsamere, den Obstsalat in dem Moment zu machen, es tut aber besser.
Carmen Uth:
Wie schaffen Sie es immer wieder, sich selbst in fordernden Situationen (Problemsituationen) offen und selbstkritisch zu begegnen?
Annette Frier:
Einmal mehr, einmal weniger – das schaffe ich nicht immer. Ich als Schauspieler bin sozusagen meine Ware. Ich fand das Bild ganz gut. Ich habe überhaupt keine Pufferzone zwischen mir und einem Scheitern. Das landet alles sehr direkt bei mir und ich glaube, dass es bei anderen Menschen ja auch sehr direkt bei denen landet. Aber der Reflex ist natürlich, den Fehler in äußeren Umständen zu suchen. Und ich glaube, wenn man richtig damit umgeht, kann man wirklich viel dazulernen, besonders, wie man das praktisch umsetzt.
Finden Sie hier die weiteren Interview-Parts mit Annette Frier: