6 Believes für guten Umgang mit Demenz
Auch für diesen aktuellen Artikel hatte ich bewegende Gespräche mit Herrn Clemens Schömann-Finck von FOCUS Online.
Seine Fragen, wie ich vor allem mit der eskalierten Situation umgegangen bin, als es keinen Weg mehr als das Seniorenhaus gab, haben zu diesem Artikel beigetragen.
Schon in meinem letzten Artikel „Über den Wendepunkt in meinem Leben“ habe ich meine demente Mutter erwähnt. Gesundheit ist und bleibt eines der wichtigsten Themen. Meine Mutter erinnert mich bei jedem meiner Besuche daran!
Ich schaue auf
die Dinge, die
meine Mutter noch kann
– nicht auf das,
was nicht mehr geht.
Immer, wenn ich meine Mutter besuche, gibt es etwas Neues, was aus ihrer Erinnerung verschwunden ist. Würde ich darauf meinen Fokus legen, wäre ich platt und kraftlos. Deshalb lege ich den Fokus immer wieder auf all das, …
Es kommt nicht
auf die Zahl
meiner Besuche an,
sondern darauf,
wie viel Zeit
ich mitbringe
Tägliche Besuche bei meiner Mutter funktionieren für mich als Unternehmerin – wie vermutlich für die meisten, die arbeiten – nicht. In der Endphase jener Krisenzeit, merkte ich, wie meine Liebe und Hingabe bei meinen täglichen Besuchen abnahm…
Schreib es Dir von der Seele…
Guter Umgang mit ausweglosen Krankheiten geliebter Menschen fällt nicht vom Himmel. Wer sich „erleichtern“ möchte, macht das am einfachsten übers Schreiben. Mir hilft es, dass ich die Fragen hinterfrage, die mich bewegen. So komme ich an den ursprünglichen „Trigger“. Und sobald ich den „geknackt“ habe, fühle ich mich erleichtert und frei.
Dabei hilft mir besonders meine 5+ABS® Methode, die ich während meines eigenen Genesungsprozesses entwickelt habe. Menschen, die zu mir ins Training kommen, schätzen diese Fragen – sie geben ihnen sie wieder die Handlungsfreiheit zurück.
Meine Tipps für Sie
Suchen Sie bereits beim ersten, kleinen Verdacht Hilfe auf. Sie müssen und können nicht alles wissen.
Genau dafür gibt’s die Profis:
• Telefonservice der deutsche-alzheimer.de [kostenfrei und auch bei Bedarf anonym möglich]
• Nicht nur rechtzeitige Tests bei einem guten (!) Neurologen, sondern danach eindringliche Gespräche mit dem Betroffenen
• Wenn die Einsicht der Betroffenen über notwendige Schritte – z.B. medikamentöse Einstellung – ausbleibt, Beratung bei lokalen sozialen Pflegestationen einholen und mit dem Betroffenen gemeinsam dort hingehen [kostenfrei!!]
• Gespräche mit der Krankenkasse hinsichtlich Beratung über ambulante Services, Kurzzeit- und Verhinderungspflege
• Den Erkrankten frühzeitig „einstellen“ lassen z.B. Dr. Andreas Fellgiebel, Rheinhessen-Fachklinik Alzey – Gerontopsychiatrische Abteilung – damit erreicht man bei FRÜHZEITIGEM Eintreten eine maßgebliche Verzögerung des Krankheitsverlaufs!
• Soziales Netz aufrechterhalten oder reaktivieren – alte Freunde und Bekannte informieren und zum Kaffeetrinken etc. ins Seniorenheim einladen oder ganz einfach per WhatsApp Video Kontakt halten
• Kreativ sein: Mit Fokus auf Lösungen immer wieder überlegen, wie Sie Ihren Liebesmenschen „zurückholen“ z.B. mit Gesellschaftsspielen, Singen alter Hits, „Tanzen“ auf bekannte Melodien, Alben schauen…
Und ganz wichtig: Zeit für sich selbst, um blockierende Emotionen zu lösen und Kraft zu tanken und wenn Sie feststecken: Hilfe holen. Hier schließt sich der Kreis – Sie müssen nicht alles alleine machen.
Ein Demenzkranker braucht nicht mehr viel – das Wichtigste ist Liebe.
Liebe geben wir, indem wir uns Zeit nehmen.
Die Zeit tickt – was heute noch geht, kann schon morgen für immer vom „Verstandesdieb“ weggeklaut werden.
Dann zählt der Moment. Der Fokus darauf, was alles noch funktioniert.
Das befreit enorm und man kann die kleinen Glücksmomente gemeinsam voll auskosten.
Dankeschön, dass Sie meinen Blog besuchen.
Bis demnächst also wieder,
herzlichst,
Carmen Uth
Ihre EmotionsExpertin
P.S. Und wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich gerne bei mir unter +49 7041 94 99 312