Emotionen sind nicht planbar
Sven Hannawald, ehemaliger deutscher Skispringer, heute TV-Experte bei Eurosport sowie Unternehmensberater.
Welche Bedeutung hat das Thema Emotion für Ihr Leben?
Sven Hannawald: Wichtig, weil ich es auch schon früher als Profisportler intensiv gelebt habe. Nachdem ich inzwischen das „normale“ Leben lebe, merke ich schon, wie man im Sport sehr verwöhnt ist. Dann kommt einem das Leben „relativ langweilig“ vor. Die natürlichen Reize wie schönes Wetter oder was man sonst im Alltag erlebt, kommen bei Weitem nicht dran, was man im Wettkampf erlebt. Da durfte ich wieder lernen, was die normalen Reize des Lebens sind und wieder sie zu genießen.
In welchem Bezug stehen Professionalität und Umgang mit Emotionen zueinander aus Ihrer Sicht?
Sven Hannawald: Emotion ist eher aus dem Bauch heraus, der Rest ist gesteuert. Man hört ja beim Fußball bei den Trainern, „Das ist aus der Emotion heraus“. Ich glaube, Emotionen kann man nicht planen.
Menschen, die Sie beeindrucken: wie gehen diese mit ihren Emotionen um?
Sven Hannawald: Ich finde Menschen interessant, die nicht dauernd Emotionen zeigen. Manchmal ist auch ein ruhiger Weggefährte genauso interessant wie ein Temperamentvoller. Da ist jeder individuell, aber auch nicht schlechter oder besser.
Wie wichtig es ist, „Mut zur Pause“ [Gemeinschaftsprojekt Sven Hannawald, Sven Ehricht und Staedler] zu haben und präventiv immer wieder Auszeiten zu nehmen, bestätigt auch er, wie zahlreiche andere Interviewpartner.
Das Interview fand auf der Personal Süd in Stuttgart statt, Danke an die spring Messe GmbH.
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