Carmen Uth über Schmerz, Suizidalität und Depression
Hintergründe zum Focus Online Artikel vom 22. August 21
»Der Kampf gegen den Tod • Ich habe zehn Hirntumore überlebt: Wie es Carmen gelang, nie den Mut zu verlieren...«
Carmen Uth ging vor elf Jahren bei ihrer ersten Hirntumor-OP durch die pure Hölle. Sie lernte mit Schmerz, Suizidalität und Depression umzugehen. Neun Jahre später kam der Tumor zurück. Sie erzählt bei Focus Online, wie ihre eigene, auf dem Genesungsweg entwickelte Methode ihr eine unglaubliche emotionale Kraft verlieh, wie sie inzwischen insgesamt zehn Tumore überlebt hat - und dennoch glücklich ist.
[Headline bei Focus Online]
Erfahren Sie hier auf dem chancemotion® Blog ganz exklusiv die „Langversion“ der Geschichte:
Alles war gut und schön im April 2019: Ein eigentlich traumhafter Tauchurlaub mit meinem Mann in Ägypten hatte begonnen, auf den wir uns so sehr gefreut hatten; ganz besonders auf die gemeinsamen, erlebnisreichen Tauchgänge im Meer.
Doch dazu kam es nicht, denn ein ungutes Gefühl und meine Intuition warnten mich, meinen Mann bei seinen Tauschausflügen zu begleiten.
Aber an seinem Geburtstag wollte ich ihn nicht alleine aufs Boot lassen, sondern wenigstens mit ihm schnorcheln gehen. Da ich ein wenig aus der Übung war, probierten wir am Vorabend das Schnorcheln am hoteleigenen Haus Riff. Ich war total fasziniert von den bunten Fischen und den Korallen, die ich so ganz nah und in leuchtenden Farben beobachten konnte.
Auf dem Rückweg kam plötzlich ein starker Wellengang auf und da passierte es: Ich musste mich im Wasser mehrfach übergeben. Wäre das beim Tauchen passiert …
Endlich aus dem Wasser und wieder im Hotel wollte ich diese beängstigende Erfahrung unter der Dusche einfach nur von mir spülen.
Doch unter der Dusche packte mich plötzlich eine Art epileptischer Anfall, mein Körper verkrampfte. Ich war bewegungslos, konnte nicht mehr sprechen und nicht um Hilfe rufen. Dann wurde ich bewusstlos …
Zum Glück fand mich mein Mann rechtzeitig und nach einer Wiederbelebung brachte er mich in eine Privatklinik. Doch dort konnte man mir leider nicht wirklich helfen.
Trotz der Infusionen blieb ich einige Stunden in diesem Horrorzustand, den ich keinem Menschen auf der Welt wünsche … hilflos dazuliegen, total verkrampft, komplett ausgeliefert, sich nicht verständlich für andere äußern können – und sich selbst wieder und wieder zu fragen: Komme ich aus diesem Zustand jemals wieder heraus?
Zurück in Deutschland ging ich als Allererstes zum Hausarzt, dann zum HNO Arzt und als dort nichts gefunden wurde, schließlich ins MRT.
Die Schock-Diagnose: 5 Rezidive!
Was sollte ich jetzt nur tun …
… als ich mich auf einem sehr schmalen Grat bewegte, der ein „Zurück“ unmöglich machte und ein „Vorwärts“ zu blockieren schien?
Mein Hirn ratterte. Die Erinnerungen kamen zurück, genau wie die Bilder der dunkelsten Zeit meines Lebens, als ich 2010 schon einmal durch die Hölle ging:
Schmerzen, Suizidalität bedingt durch schmerzdämpfende Medikamente, enorme Ängste, Wut, Hilflosigkeit und das lähmende Wissen, von der Hilfe anderer abhängig zu sein – sollte ich mir all das noch einmal antun?
Schon am nächsten Tag waren mein Mann und ich in der Heidelberger Uniklinik. Dort erfuhr ich, dass 2 Eingriffe notwendig seien, weil die Tumore an unterschiedlichen Stellen lagen.
Ich zog meinen Trumpf und holte mir erstmal Hilfe. Das war zu 100% konträr zu meinem Verhalten in 2010, denn damals fiel es mir unendlich schwer zu erkennen, dass ich Hilfe brauchte … und noch viel schwerer, Hilfe auch anzunehmen!
Es war ein harter Kampf, die für mich richtige Entscheidung zu fällen: OPs ja oder nein?
Erst die Neurologin – die Epilepsie bei mir zum Glück ausschließen konnte – gab mir den entscheidenden Hinweis: Da ich genetisch bedingt an einer sehr seltenen Tumorerkrankung litt, hätte jederzeit eine Hirnblutung ausbrechen können. In so einem Notfall wäre ich völlig ausgeliefert gewesen: Ich hätte weder die Klinik, noch den Arzt aussuchen können. Viel schlimmer: Ich wäre dann auf gar keinen Fall selbstbestimmt. Das war genau der Punkt, an dem für mich sofort klar war:
Ich gehe es an.
ABER NUR SELBST-BESTIMMT!
In den folgenden zwei Wochen bis zur OP konnte ich mich mental und emotional völlig anders auf die bevorstehenden Eingriffe vorbereiten, als dies noch 2010 der Fall war.
Ich legte „einfach“ die inneren Denk- und Fühlschalter von negativ auf positiv um, indem ich die Energie meiner Angst und meine EmoPower® dafür nutzte, um mich voller Urvertrauen auf den Eingriff und die Zeit danach einlassen zu können.
Ich erinnerte mich an meine Genesungsjahre nach 2010. Sie waren geprägt von stetigen Fortschritten [siehe auch den Focus Online Artikel: „Ein Hirntumor half mir, meine Bestimmung zu finden“]. Anfangs waren es nur winzig kleine Schrittchen, später ging es dann aber immer leichter. Genau diese Erfolge machte ich mir jetzt bewusst:
Wie schaffte ich es damals, dran zu bleiben? An mir, meinem Mindset und EmoSet zu arbeiten? Meine Gedanken- und Gefühlswelt wieder auf eine gesunde Ebene zu bringen?
Den mächtigsten Antrieb gab mir damals mein Vorbild Viktor E. Frankl mit seinem Buch „…trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“. Durch ihn und seinem unbedingten Willen zu überleben machte ich mir immer wieder bewusst, dass ich im Gegensatz zu ihm ja alles Wichtige hatte, um gesund werden zu können: Ein schönes Zuhause, ein gutes Bett, Ärzte, Medikamente, keine finanziellen Sorgen – und meinen Mann.
Wenn es also Viktor E. Frankl unter katastrophalsten Bedingungen geschafft hatte, zu überleben, um dann das Gelernte an andere Menschen weiterzugeben, warum nicht auch ich?
Ich hatte diesen unbedingten Willen in mir,
es auch zu schaffen,
um danach anderen Menschen den Weg durch ihre Probleme, Konflikte und schwere Lebensphasen zeigen zu können und dass es für JEDE Situation eine LÖSUNG gibt.
Natürlich hatte ich keine Ahnung, wie ich es schaffen sollte, aber ich trug ein unerschütterliches Urvertrauen in mir und scheute keine Mühe, um den notwendigen Wandel herbeizuführen, der mir meine Gesundheit zurückbrachte. Mein Urvertrauen stärkte ich mit Spaziergängen in der Natur an der schönen grünen Nagold.
Dank meines ersten Hirntumors und damals als kranke, hilflose Frau ohne Zukunftsperspektive, begann ich, meine 5+ABS® Methode zu entwickeln. Sie ermöglichte zunächst mir selbst, aus blockierender EmotionsEnergie eine emotionale Kraft – oder EmoPower®, wie ich es nenne – zu schaffen! Dank dieser Methode konnte ich meiner Berufung folgen – für andere Menschen da zu sein.
Ich studierte viele Bücher, besuchte weiterführende Seminare, schloss eine Mediationsausbildung ab und begann als Emotionsmanagerin und Emotionstrainerin mit meinen Klienten zu arbeiten und entwickelte mich im Laufe der Jahre zur EmotionsExpertin.
Ich erinnerte mich auch daran, von wo aus ich gestartet war! Als ich ganz zu Beginn 2010/2011 nach „Emotion“ googelte, fand ich außer Fachartikeln von Psychologen und Psychiatern nichts im Zusammenhang mit der Geschäftswelt. Für mich stand als Ziel fest, dass ich dieses Tabuthema Emotion unbedingt in die Businesswelt und ganz besonders in die Führungsetagen zu den Führungskräften, Managern und Unternehmern bringen wollte.
Mein Umfeld belächelte mich und erklärte mir damals, dass ich mit diesem Ziel scheitern würde. Das hat mich zwar verletzt und hat richtig wehgetan, aber NICHTS UND NIEMAND konnte mich daran HINDERN, WEITERZUMACHEN und an meiner Vision meines Unternehmens chancemotion® dranzubleiben!
Denn schließlich hatte ich – selbst lange im Management tätig – an meinem eigenen Leib und meiner Seele erlebt, was alles möglich wird, wenn man die Kraft seiner Emotionen zu lenken und zu steuern vermag und diese emotionale Kraftquelle sogar als Turbo für seine Zielerreichung werteorientiert einsetzen kann.
Außerdem begann ich – nachdem meine 5+ABS® Methode bei meinen Klienten nachweislich funktionierte – zu erforschen, ob Erfolgsmenschen über ähnliche emotionalen Fähigkeiten verfügten, wie ich sie damals für mich erreichte.
Inzwischen ist die Liste meiner EmoTalk® Interviewpartner ziemlich lang, auf der viele Persönlichkeiten wie z.B. Prof. Dr. Hüther, Jutta Speidel, Sven Hannawald, Annette Frier oder Wolfgang Bosbach zu finden sind, die ich als EmotionsJournalistin persönlich gesprochen habe. Und in all diesen Interviews sah ich meine Vermutung bestätigt: Die Kraft der Emotionen fördert Erfolg und führt zu innerer Stärke.
Zu Beginn meiner neuen Karriere als Emotionstrainerin war ich eine Pionierin, als ich bei einigen Fachzeitschriften-Redaktionen meine Idee „Emotion & Business“ einbrachte. Noch war ich nicht bekannt genug, um dort veröffentlicht zu werden, aber es gelang mir zumindest, Hürden zu überspringen und zu erreichen, dass Emotion als Thema von etablierten Experten in Fachzeitschriften aufgegriffen wurde.
Schließlich schaffte ich es dann doch, in bekannte Medien zu kommen. Dazu gehört auch mein erster Artikel bei FOCUS online unter dem Titel „Beruflicher Neubeginn – Ein Hirntumor half mir, meine Bestimmung zu finden“.1
All das gab mir enorme Kraft für die OPs in 2019. Diesmal brauchte ich keine anderen als Idol und zur Motivation. Jetzt konnte ich mein eigenes Idol sein. Ich wusste ja, dass ich es bereits einmal geschafft hatte.
„Es ist doch nur ein ganz kleiner Teil
von dir krank!“
Sehr geholfen hat mir, dass ich mir rein sachlich klar gemacht habe, wie winzig klein der erkrankte Teil im Verhältnis zum RIESENGROSSEN Rest meines Körpers war: wenige Zentimeter, ja nur wenige Gramm verglichen zu der ganzen Fläche und zum Gewicht meines Körpers. Ich machte mir klar, dass der allergrößte Teil meines Körpers doch GESUND war und dass ich diese Gesundheit und Kraft dafür einsetzen konnte, um wieder vollständig gesund zu werden.
Ebenso machte ich mir bewusst, dass es eine Gnade ist, behandelbare Tumore zu haben. In meinem Umfeld gibt es ein junges Mädchen, bei der das leider nicht möglich ist. Zum Glück hat sich ihr Zustand stabilisiert, sie ist medikamentös sehr gut eingestellt und hat ihren Weg gefunden, ihr Leben zu leben.
Ich hingegen bin um so vieles älter als sie und habe diese Chance „geschenkt“ bekommen, nach absehbarer Zeit wieder ein „normales“ Leben führen zu können.
Freude, Glück und Urvertrauen sind die besten Begleiter, wenn scheinbar alle Sicherheits-netze wegfallen
Dieses Bewusstsein gab mir eine so starke Kraft, dass ich mich diesmal auf die OP freuen konnte und glücklich darüber war, mich voller Urvertrauen in die besten Hände in die Uniklinik Heidelberg zu Prof. Dr. Unterberg und seinem Team begeben zu können. Ich bin der Meinung, dass es keinen besseren Weg gibt, als sich auf einen Heilungs- und Lösungsweg – egal wie gravierend er sein mag – freuen und voller Vertrauen einlassen zu können.
Egal, was ist:
Begrüße es in Liebe und empfange es als Lern-Geschenk
Die erste OP in 2019 sollte an meinem Geburtstag stattfinden. Ein großartiger Termin für eine weitere „Neugeburt“, ein weiteres Lebensgeschenk – denn genauso sehe ich alle meine Hirntumor OPs und auch die weiteren Behandlungen.
Und so kam mein Geburtstag und ich schaffte die OP!
Was mir 2019 geholfen hat,
mich mental und emotional auf meine OP vorzubereiten
• Die Fähigkeit, mir Hilfe zu holen, um die richtige Entscheidung treffen zu können
• Die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben
• Meine Erfolge nach der ersten Hirntumor OP:
o Meine 5+ABS® Methode
o Meine EmoPower®
o Mein Entwicklungsweg, – von der Haltlosigkeit hin zur EmotionsExpertin und EmotionsJournalistin, die ich heute bin
o Meine Dankbarkeit für all meine großartigen EmoTalk® Interviewpartner
o Mein Durchhaltevermögen, an meinem Unternehmen chancemotion® als Pionierin dran zu bleiben – trotz aller Hürden
• Mein unbedingter Wille, es zu schaffen, gesund zu werden
• Meine erfolgreiche Genesung und somit ICH SELBST als mein eigenes Idol
• Mein Bewusstsein, dass der allergrößte Teil meines Körpers GESUND war
• Mein Glück darüber, dass die Tumore behandelbar waren
• Mein Urvertrauen, das ich mir regelmäßig in der Natur holte
• Meine Freude und mein Glück, die Chance zu haben, diese neue Challenge zu rocken!
• Mein Leben – mit allem, was es ausmacht – als unermesslich wertvolles Geschenk zu spüren
• Rechtliche Absicherung durch Allgemeine Vollmacht und Patientenverfügung
Gerade dieser letzte Punkt ist so unermesslich wichtig. Das habe auch ich erst begreifen können, als ich dies für meine an Demenz erkrankte Mutter [siehe Focus online Artikel: „Carmen pflegt seit Jahren ihre demente Mutter: „6 Sätze helfen mir durch diese schwere Zeit„] in ihrem Sinne regelte.
Kümmern Sie sich bitte rechtzeitig und ohne Scheu um dieses wichtige Thema, holen Sie sich fachlichen Rat und lassen Sie die Dokumente unbedingt notariell beglaubigen.
Danach können Sie um so vieles freier durchs Leben gehen, denn
1. Sie erlösen Ihre Angehörigen von der Unsicherheit, ob Sie in IHREM SINNE entscheiden, wenn das erforderlich sein sollte und
2. Sie können sich sicher sein, dass im Fall des Falles alle Beteiligten genau wissen, wie sie in IHREM SINNE handeln und Sie nicht unnötig leiden müssen.
Stark geworden für die zweite OP 2019
– es gab aber noch ein Problem –
Auch für die zweite OP 2019 war ich bestens vorbereitet und voll mit emotionaler Stärke. Es gab aber noch ein Problem, das mich extrem schwer belastete: Meine demenzkranke Mutter. Belastet davon, dass ich jetzt nicht für meine Mutter da sein konnte, bat ich eine Psychologin in der Klinik um ein Gespräch, um mit ihr gemeinsam nach Lösungen für mein Dilemma zu suchen.
WIR fanden keine Lösung.
Die Lösung fand UNS …
Am 21.05.2019 erfuhr ich durch einen Anruf im Pflegeheim, dass meine Mutter im Krankenhaus lag, weil man sie am Morgen nicht mehr ansprechbar in ihrem Zimmer fand. Nur wenige Stunden später – begleitet von meinem Bruder – starb sie …
Die Gefühle in mir tobten wild. Zwischen die unendliche Trauer über den so endgültigen, schmerzhaften Verlust meiner Mutter mischte sich auch eine tiefe Erleichterung:
MEINE MUTTER WAR JETZT FREI! War endlich erlöst von dem Körpergefängnis, in dem sie die letzten drei Jahre verharren musste.
Das Schicksal schien einmal mehr gnädig mit mir zu sein: Durch die Erlösung meiner Mutter fühlte auch ich mich erlöst. Ich hatte das Gefühl, damit eine echte Chance bekommen zu haben, weitermachen zu können, Kraft zu haben für die zweite OP, die nur sechs Tage später stattfand.
Bestimmt ahnen Sie es schon: Auch diese zweite OP verlief gut und unmittelbar danach konnte ich in Reha gehen. Ich kannte ja all das schon und wusste genau, was ich tun, denken und fühlen musste, um im wahrsten Sinne wieder auf die Füße zu kommen:
Sehr geholfen hat mir dabei meine Vision: Immer wieder sah ich mich bei meinen Klienten, auf der Bühne bei Vorträgen, in Seminaren mit begeisterten Teilnehmer:innen. Ich sah das befreite Glück in den glänzenden Augen dieser Menschen, die ich inspirieren und unterstützen durfte. Genau diese Bilder schenkten mir die Stärke durchzuhalten. Ich glaubte durch sie ganz fest daran, all das wieder zu schaffen.
Eine andere Stütze war Bewegung! Auf gar keinen Fall wollte ich verharren! Mit dem Rollator konnte ich über die Flure gehen, raus schaffte ich es nur mit Hilfe meines Mannes, der mich im Rollstuhl in die Natur schob.
Ganz besonders wichtig war für mich Halt.
Starken Halt gaben mir mein Mann, mein Bruder und seine Frau und meine Freunde. Und ich scheute mich auch nicht davor, mit dem ansässigen Pfarrer über den Verlust meiner Mutter und über meine Situation zu sprechen.
Ganz aktiv suchte ich mir Halt, in dem ich nach Hilfe Ausschau hielt. Das war eine 180 Grad-Wende verglichen zu meiner Situation aus 2010 und den Folgejahren.
Natürlich war mein körperlicher Zustand nach zwei Eingriffen unvergleichlich schlechter, auch war ich inzwischen 9 Jahre älter. So dauerte es mehrere Wochen, bis ich bereit war, wieder Treppen laufen zu lernen.
Mein erster Versuch waren die Stufen zum Park in die Natur!
Zwei hatte ich mir vorgenommen – ganze 9 (!!!) sind es dann geworden. Dafür habe ich mit der wertvollen Hilfe meiner Gesundheitstherapeutin über eine halbe Stunde gebraucht.
Die Wochen zuvor hatte ich überwiegend auf meinem Zimmer verbracht. Natürlich habe ich mich dort immer wieder einsam gefühlt, habe geweint und getrauert: Um meine Mutter, um mich selbst und dass ich wieder in so eine Situation geraten war, getrauert um die Freiheit, die ich wieder verloren hatte…
Ich hatte den Mut, meine Gefühle zuzulassen und auszuleben
Ich erlaubte mir, meine Gefühle nicht runterzuschlucken, sondern ihnen den Raum zu geben, den sie gebraucht haben, um so liebevoll die notwendige Disziplin aufbringen zu können, damit meine körperlichen und seelischen Wunden heilen konnten.
Nach drei Monaten war ich einigermaßen selbstständig, konnte kürzere Strecken alleine gehen und fühlte mich schon wesentlich besser.
Ein böses Erwachen nach dem MRT
Die erste MRT Kontrolluntersuchung stand an. Und natürlich hatte ich Angst davor. Immerhin hatte ich mich mit der Zeit damit arrangiert, dass von den 5 Tümis, die mein heimischer Radiologe gefunden hatte, nach vier operativen Entfernungen noch einer übrig geblieben war – jedoch nicht operabel.
Dann kam der Tag, an dem mich mein Mann zum MRT im Freiburger Raum fuhr …
Mit vielem hatte ich gerechnet, doch nicht mit der Diagnose, die dann kam: 3 weitere Tumore wurden gefunden, zwei davon am Hirnstamm! Das war ein totaler Schock. Ich hatte es also nicht nur mit einem, sondern mit vier Tumoren aufzunehmen.
Nachdem die Ärzte der Heidelberger Uniklinik eine Bestrahlung mit ihren Möglichkeiten ablehnten, weil ich noch zu jung war und die Folgeschäden zu massiv seien, recherchierte mein Mann in den Wochen danach, welche anderen Möglichkeiten es für mich gäbe. Dank ihm und dank Best Care by DKV erfuhren wir, dass es an der Uniklinik in Freiburg eine fraktionäre, stereotaktische Bestrahlungsbehandlung gäbe.
Als ich dann im Herbst vorletzten Jahres über dem Eingang Klinik für „Strahlen-HEILkunde“ las wusste ich: Hier bin ich richtig.
Ich bin der Meinung, dass wir unseren Wortlaut in vielerlei Hinsicht unserer neuen Zeit und ihren Möglichkeiten anpassen sollten. Warum sprechen wir noch immer von KRANKENhaus statt vom GESUNDHEITShaus, von KRANKENgymnastik statt GESUNDHEITSgymnastik, von KRANKENtherapeut:in statt GESUNDHEITStherapeut:in?
Und so begann ich hier Anfang 2020 meine 6-wöchige StrahlenHEILtherapie bei Frau Prof. Dr. Grosu und ihrem Team, die die intensivste Zeit meines Lebens wurde. Ich hatte das Gefühl, zwischen den Zeiten zu leben. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft waren ineinander verschmolzen. Ich war so intensiv bei mir, bei meinem Leben und im Moment. Ich fühlte tiefe Dankbarkeit für alles, was ich erlebt und überlebt hatte. Ich war glücklich, jetzt diese Behandlungsmöglichkeit bekommen zu dürfen – verbunden mit der Aussicht in eine Zukunft, in der ich ein gesundes, selbstbestimmtes Leben leben darf.
Egal, wie gut man seine Emotionen beherrscht – Gefühle sind immer da.
Der Unterschied ist: Überlasse ich mich hilflos meinem Gefühl
oder lenke ich es machtvoll?!
Während dieser intensiven Zeit in der Strahlenheilklinik habe ich viele kleine und große Dinge genutzt, die mir sehr geholfen und meine Heilung beschleunigt haben:
• Ich habe es mir gemütlich gemacht und mich häuslich eingerichtet: Fotos, die vielen lieben Karten, die ich bekam, stetig frische Blümchen, eine Kuscheldecke von Zuhause, Bücher und immer eine Kanne mit leckerem Tee.
• Ich habe Kontakt zur Außenwelt gehalten: Besuche und Telefonate mit meinem Mann, meinem Bruder und meiner Schwägerin, mit meinem Freundeskreis. Und über meine Posts auf Social Media die Resonanz bei meinen Followern.
• Ich habe mich viel bewegt: Die ersten vier Wochen bin ich täglich zum Münster und zurück gelaufen, mein Physiotherapeut hat mit mir zweimal die Woche Mobilisierungsübungen gemacht.
• Ich hatte feste Rituale: Meine Bestrahlungen waren immer früh am Morgen; ich war zeitig auf, habe geduscht, meinen „Wunderkörper“ eingeölt und gepflegt, meine Füße eingecremt, habe gefrühstückt und bin dann runter zur Bestrahlung. Und immer, wenn ich aus dem Bestrahlungsraum wieder zurück in den Patienten-Wartebereich gekommen war, habe ich meinen Mitpatienten einen „strahlend schönen Tag“ gewünscht und habe ihnen mein schönstes Lächeln geschenkt – es kam so reich zurück…
• Ich habe mir in der Klinik ein Netz aufgebaut: die Pfleger:innen, das Personal, die Ärzte – alle kamen immer gerne in mein Zimmer und viele haben sich Zeit genommen; auch hatte ich psychologische Begleitung.
• Ich war kreativ: Ich habe geschrieben, gemalt, gesungen … am liebsten das Lied von Nena „Wunder gescheh‘n“. Abends hörte ich schöne Musik und meine Mediationen.
Vor allem die körperliche Pflege war mir so wichtig – das hat sich bis heute nicht geändert. Denn was wäre ich ohne diesen zu Wundern fähigen Körper, der es mir ermöglicht, mein Leben mit allen Sinnen genießen zu können?
Nach der Bestrahlung ging ich wieder direkt in die Reha. Pandemie bedingt blieb ich nur vier Wochen. Und in dieser Corona Zeit erging es mir sicherlich, wie den meisten von uns. Zunächst hatte ich Angst und Sorge, mich anzustecken. Eine Covid-Infektion so frisch nach der Bestrahlung … das wäre nicht gut ausgegangen.
Doch als EmotionsExpertin habe ich mich der Situation gestellt und konnte Stück für Stück die Kontrolle über meine Angst zurückgewinnen. Ich konnte die Zeit gut nutzen, um zu genesen und um Themen, die mich beschäftigt haben, zu lösen.
Hohe Achtsamkeit, zentriert aufs Wesentliche und das Optimale aus der Situation herausholen...
Sehr gerne hätte ich in dieser Zeit schon anderen Menschen bei der Überwindung ihrer Ängste geholfen. Doch ich bin ganz stolz auf mich, dass ich mich anders entschieden habe, denn ich habe erkannt:
Ich kann anderen nur dann helfen, wenn ich selbst gesund bin.
Ich habe mich für mich entschieden.
Für meine Gesundheit. Für meine Genesung.
Für Zeit. Für Geduld. Und fürs Urvertrauen.
Die Belohnung dafür war großartig: Meine Nachkontrollen zeigten sagenhafte Ergebnisse! Meine Tümis sind inzwischen alle weg! Es kam zwar im Frühjahr noch ein Nachzügler, aber ganz klein und prima gelegen, sodass nur eine einzige Bestrahlung nötig war. Doch diesen letzten Tümi habe ich noch gebraucht, um mich ganz klar und unmissverständlich zu 100% für mich zu entscheiden. Nicht mehr zu hadern mit der Frage: „Wie lange habe ich noch bis zum nächsten Mal?“, sondern denken und SPÜREN zu können:
„Ich bin gesegnet. Mir wurden so viele Leben geschenkt.“
Dieses Geschenk würdige ich, in dem ich mich fürs Urvertrauen entscheide. Jeden Tag aufs Neue! Diese Entscheidung für mich, mein Leben und meine Gesundheit hat sich wirklich in jeder Hinsicht gelohnt:
• Meine Ehe hat eine Ebene erreicht, die ich mir noch nicht einmal hätte erträumen können,
• ich arbeite wieder,
• ich bin gerade im langwierigen Prozess, mein erstes Buch zu veröffentlichen
(neben meiner Mutter war das vor den OPs meine größte Sorge: Zu sterben, ohne meine Bücher veröffentlicht zu haben)
• ich habe einen neuen, starken Geschäftspartner an meiner Seite, der mich in Marketing und vielem mehr unterstützt und unser bisheriges Team bereichert.
Was mache ich heute anders?
Ich habe ein festes Sportprogramm, Zeit für Freunde und dadurch jeden Tag so viele unzählige Glücksmomente, dass ich mir immer wieder sage:
„Fülle Deine Zellen mit Glücksmomenten auf!“
Sie fragen sich, wie das geht?
• Ich habe meine Arbeitszeit drastisch gekürzt, dafür aber meine Lösungskreativität enorm gesteigert.
• Ich mache jetzt endlich all das, was ich immer schon machen wollte, es aber bislang arbeitsbedingt zurückgestellt habe.
• Ich hinterfrage mich immer wieder aufs Neue:
Was willst Du erreichen?
Was ist dafür notwendig?
Wovon verabschiedest Du Dich endlich – freiwillig?
• Ich führe weiterhin meine EmoTalk® Interviews und erfreue mich immer wieder daran, wie Erfolgsmenschen es einfach „drauf haben“ mit ihren Ängsten, mit Jähzorn, Frust und anderen Gefühlen umzugehen. Es motiviert mich ungemein, dieses „geheime Wissen“ mit anderen Menschen zu teilen.
• Ich träume von den Jahren, die noch kommen und zehre enorm von meiner inneren Kraft, die mich in die Zukunft zieht.
Ich glaube ganz fest daran, dass mein Weg einen ganz tiefen Sinn in sich birgt und dass sich alles, was ich lernen durfte, auch für andere Menschen, wie Sie liebe/r Leser:in hilfreich sind wird.
Ich habe überlebt,
um den Schmerz zu würdigen,
aber vor allem,
um die Befreiung zu zelebrieren!
Und Sie, liebe Leser:innen?
Wofür brennen Sie?
Welche magische Vision unterstützt Sie, über alle Hürden hinweg Ihren Weg gehen zu können?
Was brauchen Sie, um sich selbst endlich die Erlaubnis zu geben, ein glückliches, freies und selbstbestimmtes Leben zu leben?
Wovon möchten Sie sich endlich befreien?
Wir Menschen kommen in unserem Leben immer wieder an Grenzen, die auf den ersten Blick unüberwindbar, unlösbar sind. Wir fühlen uns hilflos, verloren, einsam…
Aber Sie sind nicht hilflos.
Sie haben es selbst in der Hand.
DIE LÖSUNG IST NUR EINE ENTSCHEIDUNG WEIT ENTFERNT!!
Die Entscheidung für sich und gegen all das, was Sie davon abhält, Ihr Leben zu lieben.
Ich wünsche mir von Herzen, dass Sie durch diesen Artikel für sich neue Hoffnung und Mut geschöpft haben, dass Sie die Courage in sich spüren, sich jetzt einem Vertrauensmenschen zu öffnen und gemeinsam nach Lösungen zu forschen, denn Sie müssen nicht alle Probleme alleine lösen!
Genau für diese Aussicht lebe ich:
Dass ich Menschen wie Sie inspirieren kann, sich wieder Träume zu erlauben und die Tür für Ihr Lebensglück zu öffnen.
Glauben Sie mir: Das Glück ist schon da. Es steht direkt vor Ihrer Tür und möchte nur eines:
IHR LEBEN BEREICHERN!
Carmen Uth
Ihre EmotionsExpertin & EmotionsJournalistin