Eva-Maria Zuhorst über Selbstliebe und den Umgang mit Ängsten
Das Video zum EmoTalk®
Lesen Sie hier den Auszug aus dem Interview
Das Interview zum Nachlesen
Ein herzliches Hallo an Sie, liebe Frau Zuhorst.
Herzlich willkommen im chancemotion® EmoTalk®, ich freue mich sehr Sie hier begrüßen zu dürfen.
Eva-Maria Zuhorst:
Herzlichen Dank für die Einladung, ich bin schon ganz gespannt liebe Frau Uth.
Ich auch. Ich kenne Sie schon ein bisschen, nämlich durch Ihr wunderbares Buch und den Satz:
Liebe dich selbst und es ist egal, mit wem du verheiratet bist.
Das Buch hat mir vor über zehn Jahren ganz schön viel geholfen und umso mehr freue ich mich, dass wir heute miteinander sprechen können. Vielleicht haben Sie ja Lust, ganz kurz zu sagen, was Sie so machen und sich ein bisschen unseren Zuschauern und Zuschauerinnen und Zuhörerinnen und Zuhörern vorzustellen.
Eva-Maria Zuhorst:
Ja, was mache ich?
Ich glaube, die meisten Menschen, die mich kennen, kennen mich als Autorin und als Paar Coach. Sie kennen mich auch als die Frau, die gesagt hat: „Da geht noch was in euren Ehen. Das muss nicht alles gewesen sein.“
Aber das ist jetzt schon lange her und ich bin seit über 20 Jahren als Paar-Coach unterwegs. Ich würde jedoch fast sagen „unterwegs gewesen“. Denn das, was ich seit den letzten drei Jahren wirklich von ganzem Herz tue, das ist gemeinsam mit Frauen voran zu gehen.
Jetzt gerade im Moment hat wieder eines meiner Frauen-Trainings gestartet. Das bedeutet, da sind jetzt gerade anderthalbtausend Frauen, die mit mir ein Jahr lang durch ein Training gehen und das fühlt sich an wie etwas, das mein Herz und meine Seele glaube ich schon immer wollten.
Nämlich Frauen zu zeigen, was für wirklich unfassbare Kräfte in ihnen stecken,
Aber gar nicht so sehr im Sinne der Emanzipation.
Eine Rose oder eine Eiche zum Beispiel, die strengen sich auch nicht an. Sie emanzipieren sich ja auch nicht. Sie haben eine natürliche Kraft in sich, die sie so schön oder so groß und stark werden lässt. Und meine Arbeit ist es, den Frauen zu zeigen, was da Gewaltiges in ihnen schlummert und was sie damit und mit ihrer Liebe alles in Bewegung setzen können.
Wie wundervoll.
Ja, dann haben wir im Grunde genommen schon ein ähnliches Aufgabengebiet. Und das war tatsächlich auch der Punkt, der mich zur Selbstliebe geführt hat.
Ich denke, Selbstliebe ist ein Thema das für den Menschen sehr wichtig ist. Das ist sehr spannend und meine Interviews zeigen das auch immer wieder deutlich.
Deshalb stelle ich auch immer die Frage, die wir jetzt vorweggenommen haben, wie das mit der Selbstliebe bei meinen Interviewpartnern so ist. Und daher stammt die Erkenntnis, dass das tatsächlich etwas ist, das Erfolgsmenschen verinnerlicht haben.
Deshalb soll es auch im heutigen Interview darum gehen und ich bin bereits sehr neugierig, mehr über Sie zu erfahren. Und zu erfahren, wer die Frau hinter den Büchern wirklich ist.
Ich habe Sie vor kurzem im Fernsehen gesehen. Und da hat es in meinem Kopf klick gemacht: „Mensch, jetzt muss ich sie endlich mal interviewen!“. Und ich freue mich sehr, dass das nun funktioniert.
Mein Kernthema ist Emotion. In meinen Interviews geht es also um alles, was mit Emotionen zu tun hat.
Ich bin sehr gespannt, wie das bei Ihnen im Leben funktioniert und ich denke, jeden Einzelnen von uns, betrifft gerade das Thema mit Corona.
Verbunden damit sind ja doch auch immer wieder Emotionen wie Verunsicherung, Zweifel oder vielleicht sogar auch Angst.
Meine Frage an Sie lautet deshalb, wie Sie mit solchen Gefühlen umgehen. Das ist ja ganz menschlich, dass wir solche Gefühle haben, wie können Sie das also beschreiben?
Eva-Maria Zuhorst:
Also für mich sind all diese Gefühle, die ich natürlich genauso wie jeder andere Mensch habe, immer mehr über die Jahre wie ein Trainingscamp geworden.
Und zwar insofern, dass ich natürlich aufgrund dessen, was ich tue, mich seit so vielen Jahren immer sehr viel mit der Theorie beschäftige und beschäftigen muss, aber auch leidenschaftlich gern beschäftigen will.
Und diese ganzen Gefühle, die Ängste, die Ohnmacht, die viele von uns gerade fühlen, die sind im Kern alt.
Also wenn ich jetzt heute hier Angstgefühle ab, dann werden die zwar vielleicht durch Corona getriggert, aber die meisten sind in Zeiten entstanden, in denen ich eigentlich gar nicht mitbekommen habe, was da in mir geschieht.
Und es ist tatsächlich so, dass die Wurzel von den meisten schwierigen Gefühlen, die wir jetzt als erwachsene Menschen haben, in einem früheren Zeitraum gelegt wurde.
Das hört sich vielleicht für viele total verrückt an, aber es ist so. Im Alter von null bis drei, werden 80 Prozent unserer emotionalen Prägung gelegt. Unser gesamtes Bindungsverhalten wird in dieser Zeit festgelegt – im Mutterleib und in den ersten Jahren.
Also in einer Zeit, in der ich noch nicht einmal sage, „meine Mutter ist gerade schlecht drauf“ oder „meine Eltern haben gerade streit“ oder was weiß ich. Es gibt also elementare Ängste, von null auf, bei denen es ausreicht, vielleicht mal ins Krankenhaus zu kommen, wenn ich ganz klein bin. – Das fühlt sich an wie sterben, wie verlassen werden. Und solche Ängste prägen sich in mich ein.
Ich sage immer wir haben eine emotionale Festplatte in uns.
Und da ich weiß, dass fast alles, was mich jetzt hier so in Wallung bringt etwas Altes triggert, also immer wieder auf meine Programme auf meiner Festplatte geht, ist es mein Job präsent zu bleiben.
Das ist auch eine der großen Sachen, die ich die Menschen lehre.
– Wahrzunehmen, dass mich jetzt mein Mann, Corona, meine Kollegin, meine Mutter oder mein Kind gerade zur Weißglut oder in die Angst oder in die Ohnmacht bringt.
Aber ich trotzdem hier und jetzt üben kann, zu entscheiden, wie ich darauf reagieren will.
Es ist eins, was da draußen geschieht, aber es ist was anderes was ich dann daraus mache.
Genau. Es geht darum wie ich entscheide.
Eva-Maria Zuhorst:
Ja. Und das ist auch das große Corona-Thema.
Wir können gerade alle nur bedingt etwas tun.
Es gibt eine Maskenpflicht, Lockdown, Dieses und Jenes…
Aber ob ich jetzt innerlich gegen alles rebelliere und überall in Angst verfalle, das obliegt mir.
Und das lebe ich seit vielen Jahren. Und ich glaube, wohin es nicht geführt hat, ist, dass ich mich immer weniger mit Dingen beschäftige, die mir Stress machen.
Also in unserer Familie gibt es zum Beispiel seit 20 Jahren keinen Fernseher mehr und das obwohl ich gelernte Journalistin bin. Nachrichten waren also eigentlich mein Leben, aber ich tue mir das nicht mehr an. Ich will mit diesem ganzen medialen Strom abends nicht einschlafen. Ich will auch nicht überflutet werden von all den Horrornachrichten dieser Welt.
Kürzlich, habe ich das einer Frau erklärt, die so in Angst war von den ganzen Nachrichten. Und dann habe ich ihr erzählt, wie ich einmal als Journalistinnen in Südafrika gearbeitet habe.
Ich habe ihr gesagt wie das damals so war. Dass mein Lebensgefährte in Südafrika als Korrespondent für die ARD und die Tagesschau 15 Minuten hatte und diese 15 Minuten waren von 30 Korrespondenten weltweit umkämpft und noch einmal um 100 weiteren Redakteuren in Deutschland. Und die Frage war immer, wer hatte die grausamsten, aufführeristischten, die panikmachensten Bilder. Und nur der bekam dann eine Minute.
Das ist schon 30 Jahre her, aber die Menschen schrieben mir dann damals, als ich in Südafrika war Briefe, da sie durch die Berichterstattung dachten, jeden Tag würde ich sterben und alles was in den Nachrichten war glaubten.
Dabei ist es ein winziger Ausschnitt und der Fokus, mit dem wir gerade gespeist werden, wird von Umständen bestimmt, die uns oft gar nicht klar sind.
Deswegen würde ich sagen es geht nicht darum, sich taub zu stellen. Es geht nur darum, wenn wir über Emotionen reden.
Der Königsweg ist der, dass ich es schaffe, mich emotional zu fokussieren. Dazu muss ich, wenn ich nicht super im Sattel sitze, gucken, dass ich mich nicht die ganze Zeit von „Runterziehendem“ beballern lasse.
Will ich mit meiner Freundin schon wieder darüber reden, wie schlimm alles ist? Oder sage ich: „Du ehrlich heute nicht mit mir.“.
Ich bekomme zum Beispiel von einer Freundin, seit Tagen immer wieder solche Corona-WhatsApp-Nachrichten. Und ich schicke ihr im Gegenzug seit Tagen immer Geschichten aus meinem Leben, die mir gerade gut gefallen.
So langsam dreht sich dadurch was. Aber ich gehe da nicht immer darauf ein.
Also das ist auch eine gute Geschichte für andere Menschen, die uns gerade zuhören, wie man tatsächlich auch reagieren kann, wenn man viele Nachrichten von überall herbekommt. Sie nicht bewerten. Das ist eine ganz, ganz schöne Sache.
Eva-Maria Zuhorst ist eine erfolgreiche deutsche Autorin und zählt gemeinsam mit ihrem Mann zu den besten Beziehungsberatern in Deutschland.
Sehr gerne empfehle ich das Buch Beziehungsglück* von Eva-Maria & Wolfram Zurhorst.
Vor vielen Jahren hat „Liebe Dich selbst“ mit dazu beigetragen, dass ich für mich die Selbstliebe entdeckt habe.
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Mi Yong Sarah Neumann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Danke auch für die wertvolle Unterstützung an:
Anja Matschkus
Ansprechpartnerin direkt aus dem Coaching-Team
Zurhorst & Zurhorst
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