Wer die Welt kennt, sieht sie komplett anders.
Saimir Pirgu, weltbekannter Opernstar, Tenor dessen Mentor Luciano Pavarotti war, im Interview mit Carmen Uth, Emotionstrainerin, chancemotion – „Du hast also eine Welt gesehen, die manche Menschen nicht gesehen haben. Jung zu sein und an vielen Orten zu sein, gibt Stärke, Kraft und Macht.“
Saimir Pirgu: Wie auch immer, Du gibst und nimmst ,wo immer Du auch bist und wohin Du gehst. Du bist ein anderer Mensch, wenn Du gehst und bist immer reicher, als bevor Du angekommen bist.
Carmen Uth: Das ist es, was ich wissen wollte. Was bedeutet das: „Du fühlst Dich reicher“? Was sonst hast Du für Dich selbst herausgefunden, im Bezug auf, „Ich habe mich verändert“?
Saimir Pirgu: Als erstes hast du keine Probleme mehr, wenn Du die Welt kennst. Wenn Du sie kennst, siehst du die Dinge komplett anders. Du gibst erst den Menschen die Zeit, mit Dir zu reden. Nicht Du sprichst zu ihnen. Weil du Dinge weißt, die sie nicht wissen. Das ist eine andere Sichtweise. Du hast also eine Welt gesehen, die manche Menschen nicht gesehen haben. Jung zu sein und an vielen Orten zu sein, gibt Stärke, Kraft und Macht. Sogar die Art, wie ich auf der Straße laufe. Und die Art, wie ich Dinge weiß. Du gehst zum Beispiel zum Flughafen und sagst, ich will nicht an der Schlange warten, weil Du weißt, wie Du es vermeiden kannst – das ist die Erfahrung. Du lernst, wie Du mit diesen kleinen Dingen umgehen sollst. Also habe ich diese Dinge ziemlich schnell gelernt. Und jetzt, wenn ich meinen Bruder sehe, er lebt sein Leben lang einem Land. Und er verlässt es nicht. Schon alleine das Fliegen ist für ihn purer Stress. So kannst Du Dir vorstellen, wie einfach und entspannt es für jemanden wie mich ist – und emotional bin ich nie so sehr in diesen Dingen involviert. Du betrachtest die Dinge aus der Ferne.
Carmen Uth: Was ist das Wichtigste im Bezug auf Dein Erfolg? Was hat Dich erfolgreich gemacht?
Saimir Pirgu: Das ist schwierig, weil es eine Kombination von einigen Faktoren ist. Ich glaube, dass Menschen wie ich ein Schicksal haben. Wir entschieden, bevor wir wussten, dass wir „jemand“ sein werden. Das ist das, woran ich glaube. Ohne diese Kraft, hätte ich nicht den Mut vor einem Publikum zu singen. Da ist etwas in mir, das mir diese Kraft gibt, vor dem Publikum zu stehen, mich den Widrigkeiten im Leben zu stellen und über viele Probleme zu stehen. Das kann ich nicht in Worte beschreiben.
Carmen Uth: Ich kann es fühlen. Ja.
Saimir Pirgu ist ein albanisch-italienischer Opernsänger (Tenor) mit einem unglaublich breitem Repertoire und zahlreichen Auszeichnungen. Sein Mentor war Luciano Pavarotti und hat mit ihm an vielen Rollen seines Repertoires gearbeitet. Saimir Pirgu’s „Zuhause“ ist die Welt. An rund 355 Tagen im Jahr ist er unterwegs: Teatro alla Scala in Mailand, Pariser Oper, Royal Opera House London, Metropolitan Opera New York, Wiener Staatsoper, Gran Teatre del Liceu, Bolschoi-Theater Moskau, Staatsoper Unter den Linden und Deutschen Oper Berlin, Salzburger Festspielen uvm. sind die Weltbühnen, auf denen er Klassikliebhaber begeistert.
Das Interview fand nach dem Openair Konzert in Winterthur statt. Es wurde vom Musikkollegium, eines der ältesten ist eines der ältesten Orchester der Schweiz, das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts europaweit Bekanntheit erfuhr, organisiert. Danke an Ulrich Amacher, Leitung Künstlerisches Betriebsbüro und Lorenzo Coladonato, den Maestro, der das Konzert dirigiert und mir den entscheidenden Tipp gegeben hat. Danke auch an Dr.-Ing. Wolfgang Seiter, der den Kontakt zu Lorenzo Coladonato hergestellt hat und an das Parkhotel in Winterthur für die Räumlichkeit.
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